Sommer 2017: Zeeland

Mittwoch, 26. Juli 2017

Strecke: Maastricht- Maasbracht
Abfahrt: 09:30
Ankunft: 14:30
Km: 41
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 159,5 / 4,0

Wir starten um 9:30 Uhr in Maastricht.

Die Schutzschleuse Limmel ist inzwischen fast fertig.

Alles läuft glatt, an der Schleuse Born können wir gleich einfahren. Kleines Mittagessen unterwegs mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum. Auch an der Schleuse Maasbracht geht es ohne Verzögerung weiter.

Die Brücke von Echt auf dem Weg zu unserem alten Hafen Ohé en Laak.

Im Passantenhafen von Maasbracht finden wir einen Platz, ziemlich schmal, aber problemlos machbar. Kibbeling von der Fischbude, danach Mittagsruhe. Um 17:30 Uhr kommt Theo mit seiner Mutter. Nette Unterhaltung auf dem Achterdeck. Im Hafen legt ein junger Mann mit einer schwimmenden Holzhütte an, in dem er sie vor den Steg knallt. Gegenüber liegt eine wunderschöne 17 m lange Super van Craft. Abends kein Fernsehempfang, dafür Rotwein auf dem Achterdeck und Rummycub.

Donnerstag, 27. Juli 2017

Strecke: Maasbracht – Venlo
Abfahrt: 09:30
Ankunft: 14:00
Km: 33
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 163 / 3,5

Jutta will Brötchen in der Bäckerei am Hafen holen, aber die Bäckerei gibt es nicht mehr. Also gibt es wieder Toastbrot. Auch lecker! Wir starten pünktlich um 9:30 Uhr und sind kurz darauf an der Schleuse Heel. Wir legen kurz am Wartesteiger an. Nach uns fährt noch ein großes Berufsschiff ein, immer ein etwas merkwürdiges Gefühl (wenn der nicht bremsen kann?!).

Dann geht’s weiter bis zur Schleuse Belfeld. Keine Schwimmpoller, wir nehmen erst zwei Poller für Bug- und Heckleine, aber die sind zu weit auseinander, so dass wir nicht umstecken könnten. Also gehen wir mit zwei Leinen an einen Poller, das geht aber nicht besonders gut. Jutta will sich eine neue Strategie fürs nächste Mal überlegen. Um zwei sind wir in Venlo, aber im Stadthafen schnappen uns die zwei Boote, mit denen wir seit Heel im Konvoi gefahren sind, die letzten beiden Plätze weg. Ich bin etwas frustriert und wir fahren schon wieder in Richtung Ausfahrt, als Jutta sieht, dass ein Bootsfahrer sein Stromkabel einholt. Sie fragt ihn und er sagt, er fährt in 10 Minuten. Wir dümpeln ein wenig herum und dann fährt er tatsächlich aus dem Hafen. Wir legen problemlos an auf dem letzten freien Platz. Neben uns liegen die zwei Boote aus Heel, auf dem einem ein sehr süßer Appenzeller Sennenhund. Danach Mittagspause, Einkauf bei den zwei Brüdern (lecker belgisches Bier und einiges anderes), dann zurück zum Boot, schwer beladen.

Ein Mann versucht seinen Hund zum Betreten des Stegs zu bewegen, indem er es ihm vormacht.

Danach ein bisschen lesen auf dem Achterdeck, Early Evening Beer, und leckere Hamburger bei Burgers and Beers. Rotwein auf dem Achterdeck, Rummycub im Boot und dann gehen wir schlafen.

Freitag, 28. Juli 2017

Strecke: Venlo-Leukermeer
Abfahrt: 08:30
Ankunft: 11:11
Km: 28,9
Schleusen: 1
Betriebsstunden: 165,7 / 2,7

Wir stehen früh auf, frühstücken und fahren um halb neun los. Schöne Morgenstimmung auf der Maas, Sonne, aber auch viel Wind. Nicht viel Verkehr, ein paar große Schiffe, an zwei Fähren kommen wir ohne Warten durch, und um 11:11 kommen wir im Leukermeer an.
Wir sehen einen freien Platz, Nr. 24, legen perfekt an, netter Stegnachbar am Steg sagt „Besser geht nicht!“ und erzählt uns, dass die Platzinhaber heute Morgen für eine Woche weggefahren sind. Alles klar. Danach gehen wir lecker duschen, essen eine Kleinigkeit und ruhen.
Nachmittags fahren wir mit den Rädern an das Reindersmeer, schön wie immer.

In der Nähe der alten Schleuse entdecken wir eine Art Freilichtbühne.

Zum Abendessen eine kleine Käseplatte, vorher noch eine Runde Schwimmen und leckeres Early-Evening-Beer. Immer noch kein Sat-Empfang, wir sehen Tagesschau und eine nette von-der-Lippe-Sendung im Internet auf dem iPad. Danach machen wir es uns gemütlich.

Samstag, 29.Juli 2017

Strecke: Leukermeer-Plasmolen
Abfahrt: 09:23
Ankunft: 12:55
Km: 33,6
Schleusen: 1
Betriebsstunden: 168,9/3,2

Jutta joggt zum Supermarkt, um die leckeren dunklen Brötchen zu holen, die wir von früheren Besuchen her schon kennen.

Gegen halb zehn starten wir dann. Es ist sehr bedeckt und ziemlich windig. Wenig Schiffsverkehr. Jutta filmt ein Kreuzfahrtschiff und nimmt dazu ihre Sonnenbrille ab. Wenig später fegt ein Windstoß die Sonnenbrille vom Deck und in einem Zug in die Maas. An der Schleuse Sambeek können wir sofort einfahren. Hinter uns kommen die zwei Boote aus Venlo in die Schleuse. Ab hier fahren wir dann wieder im Konvoi bis Mook. Langsam durch den Kanal, die beiden legen an der Wiese an, wir kriegen einen Platz am Kopf des A-Stegs, da, wo wir letztes Jahr auch gelegen haben. Nette Frau vom benachbarten Riesenboot mit großem Hund hilft beim Anlegen.

Duschen, Rest der Spaghetti von gestern zum Mittagessen und dann Mittagsruhe. Wir machen einen kleinen Spaziergang zur Anlegewiese gegenüber, da liegt man auch ganz schön, muss aber römisch-katholisch anlegen. Wir gehen kurz schwimmen, danach Abendessen mit belgischem Bier, Käse und Oliven. Heute klappt der Satellitenempfang gut, wir sehen Tagesschau und Donna Leon, danach noch ein bisschen Rotwein auf dem Achterdeck.

Sonntag, 30. Juli 2017

Frühstück mit leckeren Brötchen aus dem kleinen Supermarkt. Morgens sehr windig und Regenschauer. Um 2 Uhr kommt Lino. Wir essen ein bisschen Taboulé und fahren dann mit Lino im Kangoo nach Kleve. Meine Mutter hatte vergessen, dass wir kommen, hat sich aber über die Überraschung sehr gefreut, vor allem über Lino. Wir gehen Kaffee trinken bei Derks. Danach noch ein bisschen am Brunnen sitzen, und dann fahren wir wieder. Wir gehen noch mit Lino im Eetcafé „De

Boei“ essen, Jutta und ich sehr leckere Spareribs, Lino Schnitzel. Dann fährt Lino wieder, und wir gehen zum Boot zurück. Der Wind hat sich gelegt, wir trinken Rotwein auf dem Achterdeck, danach noch mal Jürgen von der Lippe im TV.

Montag, 31. Juli 2017

Strecke: Plasmolen- Gouden Ham
Abfahrt: 09:49
Ankunft: 14:04
Km: 35
Schleusen: 1
Betriebsstunden: 172,3/3,4

Ich hole Brötchen im Supermarkt, kleines Frühstück und dann geht’s los. Wetter ist schön, wenig Wind. Wir kommen glatt durch bis zur Schleuse Grave. Diese Schleuse kennen wir schon als Verkehrshindernis, und auch diesmal müssen wir 20 Minuten warten, bis sie sich öffnet, Dann kommt noch einer in Zeitlupe durchs Vorbecken geschlichen, und dann schleusen wir in 15 Minuten 3 Meter nach unten. In Gouden Ham ist im ersten Hafen nur noch ein Platz frei, der uns nicht gefällt, und so probieren wir es mal im Hanzeland-Hafen. Wir legen provisorisch an, bezahlen beim Hafenmeister und legen dann an einem langen Passantensteiger an, schön gelegen und ruhig. Vor uns liegt das Boot, das schon in der Schleuse vor uns lag, die Frau, die die ganze Zeit gesteuert hat, kann offensichtlich nicht laufen.

Wir essen ein bisschen, ruhen, und wollen dann zu einem kleinen Strand gehen, den wir unterwegs gesehen haben. Der Hafen ist aber komplett umzäunt, also müssen wir zurück. Auf dem Rückweg spricht uns ein Paar an, die uns in Maastricht in unserem Hafen gesehen haben, als sie mit dem Wohnmobil bei André Rieu waren und wir Boule gespielt haben. Der Mann erinnert sich sogar noch daran, dass Jutta mich 10:6 geschlagen hat. Lustig. Danach gehen wir außen herum zu einem kleinen Strand, der total verlassen ist mit einem verwaisten Gebäude für Toiletten, Kiosk usw. Wir schwimmen ein bisschen und chillen.

Abends Krakauer mit Kartoffelsalat. Ein bisschen „Lecker an Bord“ mit Björn Freitag und Frank Buchholz, dann auf dem Achterdeck toller Sonnenuntergang.

Dienstag, 01. August 2017

Strecke: Gouden Ham – Heusden
Abfahrt: 09:15
Ankunft: 13:20
Km: 40,3
Schleusen: 1
Betriebsstunden: 176,1/3,8

Kleines Frühstück, dann starten wir. Um 10:20 sind wir an der Schleuse Lith, wir können sofort einfahren, es liegen auch schon Boote drin. Wir legen rechts an, der erste liegt aber viel zu weit hinten, er muss ein ganzes Stück vorziehen, denn es kommen noch jede Menge Boote. Wir liegen dann mit zehn Booten in der Schleuse. Als das Wasser sinkt, sehen wir, dass unter unserem Poller keine Umsteckmöglichkeiten sind, aber wir kriegen es auch so hin. Hinter uns liegt das Boot „Belle Vie“, das mit uns schon in Belfeld in der Schleuse war, dann in Venlo im Stadthafen und in Plasmolen am Ufer lag. Sie fahren Richtung Ijsselmeer. So sieht man sich immer wieder. Nach der Schleuse fahren wir zwei Stunden bis Den Bosch hinter einem Franzosen her, der vor uns in der Schleuse Lith lag, dann macht er plötzlich mitten auf der Maas eine Kehrtwendung und ist weg. Um 13:20 laufen wir in Heusden ein, machen kurz am Meldesteiger fest und kriegen einen Platz direkt am Hafeneingang mit Blick auf die Maas.

Schön! Nudeln mit Pesto, Mittagsruhe, dann Spaziergang ins Städtchen. Wir entdecken ein neues Delikatessengeschäft und decken uns mit allerlei leckeren Sachen ein. Ein Eis auf die Hand und zurück zum Boot. Wir beschließen, heute Abend auf dem Boot zu essen, kaufen noch ein Brot, machen einen Spaziergang durch Heusden und sehen uns dann nochmal den wunderschönen Garten an, den wir noch vom letzten Jahr her kennen.

Auf dem Boot gibt es dann Salat mit Tomätchen und Erdbeeren und Bresaola, dazu Brot, dann Käse und schließlich Erdbeeren mit Sahne.

Mittwoch, 02. August 2017

Strecke: Heusden- Drimmelen
Abfahrt: 09:30
Ankunft: 11:55
Km: 24,3
Schleusen:
Betriebsstunden: 178,4/2,3

Wir verlassen das schöne Heusden um halb zehn, kleines Problem mit einer vergessenen Backbord-Vorleine, aber dann geht es ohne Probleme maasabwärts. Keine Schleusen, nur ein paar Fähren, alles easy. Kurz vor elf sind wir in Drimmelen und können da anlegen, wo wir auch in den letzten zwei Jahren schon gelegen haben. Im Hafen ist vieles neu gemacht, das Havenkontoor liegt jetzt an Land und ist nagelneu und sehr groß. Duschen und Toiletten sind im selben Gebäude und sehr luxuriös ausgestattet.

Wir essen ein Müsli, ruhen kurz und fahren dann nach Made zu Kruidvat und Aldi zum Einkaufen. Leider wird das Wetter schlechter, es regnet. Nach einem Rummycub-Spiel fahren wir in einer Regenpause zur Vistaria, um den superleckeren Kibbeling zu essen. Wir sitzen unter einem Sonnenschirm im Regen, der Fisch ist wieder wunderbar und wir haben Glück gehabt: Wir waren kurz vor sieben da, und um sieben macht der Laden zu, obwohl er eigentlich bis acht auf haben sollte. Auf dem Boot noch eine Folge „Mord mit Aussicht“, ein paar Spiele Rummycub und dann ins Bett.

Donnerstag, 3. August 2017

Wir schlafen bis neun, dann kleines Frühstück. Es regnet, der Himmel ist grau und bedeckt. Wir hatten uns in Heusden überlegt, durch Hollands Diep und die Volkerak-Schleuse zu fahren, sind aber jetzt doch wieder fast zu der alten Planung zurückgekehrt, wollen dann aber morgen die Strecke Mark-Dintel in einem Zug bis Dintelmond fahren. Ungewiss ist auch noch, ob wir dann in Zierikzee oder Colijnsplaat Station machen. Duschen, Lesen, Aufräumen. Als der Regen aufhört, putzen wir das Boot. Starker Wind in Böen bis 8 Beaufort, aber die Sonne kommt auch heraus. Kleines Mittagessen mit Tomaten, Basilikum und Mozzarella, Mittagsruhe. Mit dem Fahrrad 11km nach Oosterhout. Der Wind ist so stark, dass Jutta ihr Fahrrad über die Autobahnbrücke sicherheitshalber lieber schiebt. Nettes Städtchen mit großer Einkaufsmeile und Unmengen von Schirmen, die dekorativ über der Straße hängen. In einer Passage eindrucksvolle Sandbauten.

Wir finden bei Pearle eine tolle Sonnenbrille für Jutta (49 € – 50 % Rabatt). In einem netten Restaurant bei der Basilika trinken wir La Trappe Dubbel und Vedett IPA, dann mit dem Fahrrad zurück zum Boot.

Bei kräftigem Wind zur Fischbude und nochmal lecker Kibbeling gegessen. Abends zwei Folgen Mare TV (Hamburg / Hiddensee), danach machen wir es uns gemütlich.

Freitag, 04. August 2017

Strecke: Drimmelen-Dintelmond
Abfahrt: 08:50
Ankunft: 14:15
Km: 47,6
Schleusen: 1
Betriebsstunden: 183/4,6

Wir stehen früh auf, duschen, frühstücken und geben um 8:30 den Schlüssel zurück. Wie immer in Drimmelen gibt es ein Geschenk, diesmal eine sehr schöne riesige Tragetasche. Um 8:50 geht es mit immer noch starkem Wind los.

Wir passieren den Hafen von Oosterhout, das wir gestern per Fahrrad erkundet haben.

Um 9:50 sind wir an der Markschleuse, müssen kurz warten und fahren dann mit drei Booten ein (davon zwei Belgier, die in Drimmelen gegenüber von uns lagen). Nach 20 Minuten geht es weiter.

Unterwegs weist eine Tafel darauf hin, dass die Eisenbahnbrücke, die normalerweise jede Stunde von x:13 bis x:16 geöffnet wird, bis einschließlich heute wegen Bauarbeiten nur um 8:14, 12:14 und 16:14 geöffnet wird. Wir rechnen uns aus, dass wir das bis 12:14 knapp schaffen können. Wir folgen den Belgiern mit leicht erhöhter Drehzahl uns sind dann tatsächlich um kurz nach 12 an der Brücke. Wir legen am Wartesteiger an, die Brücke geht pünktlich auf und erstmal kommt rund ein Dutzend Boote aus der anderen Richtung. Dann dürfen wir und die Belgier. Die verlassen uns unterwegs zu einem anderen Hafen.

Die letzte Brücke vor Dintelmond wird jede volle und halbe Stunde geöffnet, wir sind Punkt 14 Uhr da, und als ich mich über Funk melde, macht der Brückenmeister für uns sofort auf. Wir fahren in das „Jachtcentrum“, da sind aber nur Boxen mit Pollern, ziemlich unübersichtlich, also drehe ich und fahre wieder raus. Gegenüber beim Jachthaven Waterkant machen wir provisorisch fest, essen Würstchen und ruhen bei lautem Geplätscher. Um 16 Uhr öffnet das Havenkantoor, wir melden uns an und können an dem schönen Passantensteiger festmachen.

Dort liegt man wirklich gut, und die Duschen und Toiletten sind nur zehn Meter entfernt und sehr gut.

Wir gehen auf ein Early Evening Beer in das Hafenbistro, und entscheiden uns dann, weil sie so lecker aussehen, doch dazu, eine Portion Muscheln (eine für zwei) zu bestellen. Sehr lecker, mit Fritten und drei Saucen.

Samstag, 05. August 2017

Strecke: Dintelmond-Bruinisse
Abfahrt: 09:50
Ankunft: 14:15
Km: 24,4
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 185,4/2,4

Wir frühstücken, duschen in den hervorragenden Hafenduschen von Dintelmond und legen um 9:50 ab. Das Wetter ist bedeckt, aber nicht kalt. Die Schleuse, die angeblich fast immer offen steht, ist zu, wir können dann aber schnell einfahren und ebenso schnell geht sie auf der anderen Seite ohne Höhenunterschied wieder auf.

Dann liegt der Volkerak mit seiner riesigen Wasserfläche vor uns. Von links und rechts nähern sich Frachtschiffe, aber wir können ohne Probleme dazwischen auf die andere Seite wechseln. Ich fahre immer knapp neben dem roten Tonnenstrich, und dann fängt es an zu regnen. Gewaltige Wassermengen ergießen sich über unser Boot, es tropft mir auf den Kopf, und man sieht vor lauter Regen kaum noch etwas. So fahren wir zwei Stunden, dann wird es etwas heller, aber es regnet immer wieder ein wenig. Die gefürchtete Krammerschleuse erweist sich als total easy, wir fahren mit drei anderen Booten ein und werden flott geschleust. Dann geht es weiter zur Grevelingenschleuse. Die ist zu, wir kommen als vierte an den Wartesteiger. Der füllt sich zusehends, am Schluss haben wir noch drei Boote im Päckchen neben uns. Ein Segler, der ein kleines Bötchen schleppt, möchte unbedingt als erster in die Schleuse fahren und informiert alle darüber. Nach einer Dreiviertelstunde Wartezeit geht die Schleuse auf und die Brücke hoch und es kommen an die 30 Boote heraus. Das dauert seine Zeit. Dann können wir hineinfahren. Wir liegen an zweiter Stelle rechts an der Schleusenwand, ein Schleusenwärter läuft laut Anweisungen gebend herum und zum Schluss liegen ungefähr 30 Boote in der Schleuse, dicht an dicht gepackt. Tor auf, Brücke hoch und wir können ausfahren. Es geht kurz um die Kurve und in den Jachthafen hinein. Ein Junge mit Tablet fragt uns vom Steg aus und weist uns auf den Liegelatz O 61. Problemlos eingeparkt, kleines Mittagessen und Mittagsruhe. Nach 20 Minuten klopft es laut am Boot und Theo und Beate stehen auf dem Steg. Große Freude. Kaffee auf dem Achterdeck, kurz im Wassersportladen, ein Bier im Restaurant, dann fahren sie wieder. Gegen Abend noch mal plötzlich heftiger Wind. Spaghetti Bolognese, ein bisschen Fernsehen und Sonnenuntergang auf dem Achterdeck.

Sonntag, 06. August 2017

Frühstück mit leckerem Brot aus dem Supermarkt, kleine Fahrradtour am Grevelingenufer, kurz im Salzwasser baden. Nachmittags mit dem Fahrrad zur Schleuse, das Ganze mal von oben ansehen. Wieder ist die Schleuse mit rund 30 Booten rappelvoll. Der Schleusenwärter erzählt uns, dass die Schleuse tatsächlich 24 Stunden besetzt ist und wir morgen jederzeit kommen können.

Wir sehen uns Bruinisse an, muss man aber nicht wirklich gesehen haben. Kleines Early Evening Beer in einer netten Kneipe am Hafen. Zurück, lecker duschen in der bisher besten Dusche der Fahrt, riesig groß und mit separatem Waschbecken und Spiegel in der Duschkabine. Dann teilen wir uns eine Portion Muscheln im Sailor’s Inn. An Bord noch ein bisschen TV und Achterdeck.

Montag, 07. August 2017

Strecke: Bruinisse-Zierikzee
Abfahrt: 07:00
Ankunft: 10:00
Km: 24,7
Schleusen: 1
Betriebsstunden: 187,8/2,4

Der Wecker klingelt um halb sieben. Wir stehen auf, bereiten alles vor und legen pünktlich um sieben Uhr ab. Als wir uns der Schleuse nähern, senkt sich gerade die Brücke, die haben wir also knapp verpasst. Hinter uns noch zwei Motorboote. Ich melde uns über Funk an, und schon nach 10 Minuten öffnet sich die Schleuse wieder und wir können einfahren. Um 7:45 öffnet sich das Tor, die zweite Brücke schiebt sich auf und wir sind durch. Obwohl nicht mehr als 3-4 Beaufort Wind ist, sind die Wellen doch ganz nett (naja, vielleicht 30 Zentimeter, aber für Binnenfahrer doch ungewohnt). Wir fahren immer schön am roten Tonnenstrich entlang, mit der Karten-App geht das ja mühelos.

Von weitem schon sieht man die gigantische Zeeland-Brücke, da fahren wir durch und dann geht’s rechts ab in den Hafenkanal von Zierikzee. Hier kommt uns die eigene Geschwindigkeit von 10 km/h (vorher draußen waren es mit dem ablaufenden Wasser 12 km/h) sehr langsam vor. Im Stadthafen liegen die Segelboote meistens in Zweierpäckchen, und als wir fast durch sind, kommt der Hafenmeister mit dem roten Schlauchboot und lotst uns zu einer Hebebrücke zum hinteren Teil des Satdthafens. Er fragt uns nach unserer Höhe (4,15m) und stellt dann an der Brücke fest, dass die 4,50m hoch ist, wir können also durch und machen schön längs an einem Steg fest.

Mitten in der Stadt, toll! Strom, Wasser, alles da, Duschen und Toiletten gibt es auch. Wir erkunden kurz die Umgebung, dann kommt auch schon der Hafenmeister mit seinem Boot und kassiert 78 Euro für drei Nächte. Kleine Portion Spaghetti, Mittagsruhe, dann sehen wir uns die Stadt mal an. Viel los hier, Kirmes auf dem Marktplatz, jede Menge Geschäfte, viele Deutsche unterwegs. Wir kaufen in einer netten Bäckerei zwei Apfeltörtchen, und als wir wieder am Boot ankommen, liegt das fast drei Meter höher als am Morgen. Abendessen im Café „De gekroonte Zuikerbiet“, Fish and Chips, dazu ein Leffe und ein Brewdog Punk IPA. Schöne Terrasse direkt am Hafen, das Essen ist ganz lecker, aber nichts Außerordentliches.

Dienstag, 08. August 2017

Jutta holt Brötchen in der schönen alten Bäckerei. Frühstück in der ruhigen Morgenstimmung von Zierikzee. Duschen in der sehr annehmbaren Hafendusche, dann in die Stadt. Zierikzee ist wirklich ganz schön, zwar viele Touristen, hauptsächlich Deutsche, aber die Stadt hat Charakter.

In einer Metzgerei gibt es nette Zubereitungen, wir kaufen marinierte Geflügelspießchen und Waldorfsalat fürs Mittagessen. Nachmittags sehen wir uns die Museumswerft gegenüber unserem Liegeplatz an. Dort werden alte Schiffe von Freiwilligen in alter Handwerksarbeit restauriert.

Ein Museumsschiff aus dem alten Hafen fährt durch die Brücke und legt gegenüber von uns an. In der Metzgerei kaufen wir fürs Abendessen noch Marinierte Schweinefiletspieße und Rohkostsalat. Early-Evening-Bier gibt es heute im Café „De gekroonde Suikerbiet“, was innen auch sehr gezellig ist. Es hat den ganzen Tag über immer wieder geregnet. Die Segler liegen inzwischen in Fünferpäckchen im Hafen, und wir immer noch Solo. Luxus!

Mittwoch, 09. August 2017

Frühstück mit den leckeren Brötchen aus der Bäckerei, dann schwingen wir uns auf die Räder und fahren nach Brouwershaven. Teilweise Rückenwind, es fährt sich sehr angenehm, nur 11km und wir sind nach einer knappen Dreiviertelstunde da. Schönes Städtchen mit einem Hafen voller Segelschiffe.

Wir gehen in ein Marinelädchen, und dort entdecke ich beim Hinausgehen eine tolle Softshelljacke, wie ich sie mir gewünscht habe, für nur 49 € abzüglich 25% Rabatt, passt super und sieht gut aus. Dann in einem Café am Hafen ein superleckeres Stück Appeltaart Met Slagroom, und wieder auf die Räder, diesmal leider mit etwas Gegenwind. Als wir gerade Mittagsschlaf machen, bumst ein Boot leicht von hinten an unser Boot, zwei Tupperware-Boote haben hinter uns festgemacht und die Besitzer verbringen die nächste Stunde damit, die Boote mit Trinkwasser zu putzen. Großeinkauf mit den Rädern bei Albert Heijn. Early Evening Beer mit Brand IPA und La Trappe Dubbel. Zum Abendessen zum ersten Mal selbst gekochte Muscheln auf dem Boot, geht wunderbar in zwei Töpfen.

Donnerstag, 10. August 2017

Strecke: Zierikzee-Middelburg
Abfahrt: 11:00
Ankunft: 16:05
Km: 41,6
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 192,4/4,6

Letztes Frühstück und Duschen in Zierikzee, dann machen wir uns startklar. Kurz vor elf scheint das Wasser niedrig genug zu sein, um unter der Brücke durchzukommen. Wir hatten zwar gestern mit dem Hafenmeister abgesprochen, dass wir heute fahren, und wenn nötig, hätte er auch die Brücke geöffnet, aber wenn es so geht, ist das natürlich noch besser. Wir fahren bei kaum Wind und wenig Wellen quer über die Oosterschelde und unter der Zeelandbrücke durch und sind um 12:40 an der Schleuse Zandkreek, dem Eingang zum Veerse Meer.

Da warten schon einige und es dauert eine ganze Zeit, bis die Schleuse sich öffnet. Wie in Bruinisse ist hier vor und hinter der Schleuse jeweils eine bewegliche Brücke, über die der Verkehr dann abwechselnd geleitet wird. Das kostet natürlich Zeit. In der Schleuse liegt man wieder durchgehend im Päckchen, wir nehmen zwei Segler längs. Hinter uns blockiert ein winziges deutsches Segelbötchen mit einem jungen Paar einen langen Maueranlegeplatz. Schließlich passen aber doch alle rein. Nach insgesamt 50 Minuten fahren wir raus. Wir durchqueren die ganzen Schleifen des Veerse Meers und biegen dann bei Veere in den Kanaal door Walcheren. Die Schleuse Veere ist winzig (46 Meter) und da die Wände belegt sind, gehen wir bei einem großen Plastikboot längsseits. Dann geht es nur noch geradeaus, ein paar Kilometer Kanalfahrt und wir biegen in den Vorhafen Middelburg ein. Um 16:05 melden wir uns beim Havenkantoor und kriegen den Platz 22 hinter der Drehbrücke zugewiesen. Die geht nach ein paar Minuten auf und wir können in den Hafen einfahren. Platz 22 ist ein typischer Seglerplatz mit zwei Pollern und ich lege mit unserem Boot zum allerersten Mal römisch-katholisch an, Das klappt überraschend gut und das Anlegebier habe ich mir verdient. Kurze Ruhepause, dann erkunden wir noch ein bisschen die Stadt, in der wie auch in Zierikzee gerade Kirmes ist (ohne uns!). Wir kaufen unterwegs ein paar fertige Kip-Satés, die wir an Bord braten und mit dem Rest griechischen Salat vom Mittag verspeisen.

Freitag, 11. August 2017

Wir fahren mit den Rädern auf einem schönen Radweg entlang dem Kanaal door Walcheren nach Vlissingen.

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Kurzer Blick auf die Lotsenboote, die im Hafen immer atemberaubend anlegen, ein Bier am Marktplatz, und dann geht’s zurück nach Middelburg. Abends machen wir ein asiatisches Wok-Gericht mit Huhn und Reis, dazu ein bisschen Sekt. Wir feiern heute den fünfundzwanzigsten Jahrestag unserer ersten gemeinsamen Nacht. In Middelburg ist heute Nachtmarkt, den wir uns ansehen wollen, der sich aber als Billig-Klamottenmarkt von der Art Plaza oder Real in Aachen entpuppt. Nix wie weg. Danach noch ein leckeres Bier im Vliegenden Hollander, einer Bierkneipe mit 250 speziellen Bieren.

Samstag, 12. August 2017

Morgens wollen wir gerade mit dem Rad zum ANWB fahren, um eine Lampe für Juttas Rad zu kaufen, als uns Sybille und Christoph anrufen, die auch zu Katrins Fest kommen. Sie sind in Middelburg, um ihre Tochter Anna vom Bahnhof abzuholen. Wir trinken mit ihnen Kaffe auf dem Boot. Nett. Nachmittags um halb drei machen wir uns dann auf den Weg nach Groot Valkenisse zu dem Haus, das Katrin und Franz für das Fest gemietet haben. Ein tolles sehr großes Haus mit einem riesigen Garten, in dem schon lange Tische für die Kaffeetafel aufgebaut sind. Da wir die meisten Gäste kennen, gibt es sehr nette ungezwungene Unterhaltungen.

Zwischen Kaffee und Abendessen gehen wir mit Petra und Michael an den Strand und nehmen ein Early Evening Beer in einer der Strandbuden zu uns. Abends dann großes Grill-Buffet, jede Menge Getränke, ein wirklich schönes Fest. Gisela und Georg wohnen in Middelburg und sind mit dem Auto da, sie bieten uns an, uns mit nach Middelburg zu nehmen, was sehr schön ist, da wir nun nicht mit dem Fahrrad mitten in der stockdunklen Nacht 10 Kilometer nach Hause fahren müssen.

Sonntag, 13. August 2017

Um 10 Uhr treffen wir uns mit Gisela und Georg wieder und fahren zum Frühstück nach Groot Valkenisse. Wieder wird mächtig aufgetischt.

Danach gehen wir mit Gisela, Georg, Petra und Michael zum Strand. Diesmal haben wir Badesachen dabei und Jutta. Michael und ich wagen uns auch in die recht kühlen Nordseefluten. Zurück zum Haus, noch einen Happen essen und trinken (Jutta Kaffee und Kuchen, ich Grolsch und Käsebrötchen), dann ist das Fest vorbei und wir fahren mit den Rädern zurück zum Boot. Wir sind ein bisschen bematscht, duschen kurz und legen uns ein halbes Stündchen hin. Abendessen und „Wunderschön“ im TV, und das war‘s.

Montag, 14. August 2017

Strecke: Middelburg-Wemeldinge
Abfahrt: 09:15
Ankunft: 15:30
Km: 36,5
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 197/4,6

Wir stehen um 8 Uhr auf und legen um 9:10 ab, da die Brücke immer um 15 Minuten nach der vollen Uhrzeit öffnet. Um 9:15 sind wir allerdings noch nicht direkt vor der Brücke, so dass der Hafenmeister uns offensichtlich übersieht und die Brücke geschlossen bleibt. Wir rufen an und er verspricht, in 5 Minuten die Brücke zu öffnen. 20 Minuten später passiert das dann auch tatsächlich.

Das Wetter ist sehr schön, blauer Himmel und Sonne. Die Schleuse Veere passieren wir in 15 Minuten ohne Probleme und dann geht’s aufs Veerse Meer. Das zieht sich immer noch in endlosen Windungen, aber sehr schön im Morgensonnenlicht, und um 12:15 erreichen wir die Schleuse Zandkreek, die zur Oosterschelde führt. Da liegen unglaubliche Mengen von Segelbooten und warten auf die Schleusung. (Später entnehme ich einer aktuellen Meldung auf meiner Karte, dass die Schleuse von 9:50 bis 11:30 an diesem Tag gesperrt war, so dass sich viel gestaut hat. Als sich die Schleuse dann gegen 13 Uhr öffnet, gibt es ein unheimliches Gedränge, die letzten wollen die ersten sein, alles strömt zum Tor, ein totales Chaos, wie ich es auf dem Wasser noch nie erlebt habe. Wir fahren als letzte in die Schleuse ein, aber es reicht einfach nicht mehr. Als einzige müssen wir rückwärts wieder rausfahren, sehr ärgerlich. Wir legen uns an ein wartendes Segelboot am ersten Poller vor der Schleuse ins Päckchen und essen erstmal zu Mittag.

Während die Schleusung läuft, kommt hinter uns noch ein 80 Meter langes Berufsschiff, das natürlich Vorrang hat. Das fährt ein, wir hinterher, alle anderen auch, und wieder ist die Schleuse rappelvoll. Um 14:20, nach mehr als zwei Stunden fahren wir schließlich aus der Schleuse. Noch ein Stündchen im strahlenden Sonnenschein über die Oosterschelde an den roten Tonnen entlang, dann fahren wir in den Hafen Wemeldinge. Das ist ein „Seven Sisters-Hafen“ wie Drimmelen und Bruinisse, und das heißt 25% Rabatt für uns. Aber erstmal müssen wir einen Platz kriegen. Ich lege provisorisch an, Jutta geht zum Havenkantoor und wir kriegen einen schönen Platz G16 zugewiesen.

Der Hafen ist sehr angenehm, die Duschen sind luxuriös, mit Waschbecken und Toilette in jeder Duschkabine. Wir gehen später zum Albert Heijn, und ich sage blöderweise noch „Der ist ja so nah, da lohnt es sich nicht, die Fahrräder runter zu nehmen“. Es hätte sich aber doch gelohnt, und so schleppen wir die schweren Taschen zu Fuß zum Boot. Kleines Abendessen mit Fischspießchen und Salat.

Dienstag, 15. August 2017

Eigentlich wollen wir heute weiterfahren, aber der Wetterbericht sagt zumindest bis zum frühen Nachmittag nur Regen und Gewitter voraus. Deshalb überlege ich mir unter der Dusche, ob wir nicht lieber einen Tag länger hier bleiben sollen. Wir könnten dafür den geplanten zweiten Tag in Plasmolen, das wir ja schon sehr gut kennen, benutzen. Hier waren wir ja noch nie. Es regnet dann tatsächlich auch in Strömen, und so geht es erstmal wieder gemütlich zurück in die Kojen. Wir verlängern beim Hafenmeister, müssen leider den Platz wechseln, was aber kein Problem ist, weil direkt gegenüber ein Platz frei ist. Ich sehe auf der Karte, dass wir hier nur 6 km von Yerseke entfernt sind, das ich immer schon mal besuchen wollte, weil es das Zentrum der holländischen Austern- und Muschelproduktion ist. Als der Regen vorbei ist, schwingen wir uns auf die Räder und fahren nach Yerseke. Die Austernzuchtbetriebe liegen hintereinander an der Hafenstraße.

Wir hatten uns die „Oesterij“ ausgeguckt, sieht auch sehr nett aus, ist gut besucht, aber als wir uns setzen und die Speisekarte ansehen, steht da, dass für Zeeuwse Platte die Saison vorbei ist und erst im September wieder weitergeht. Wir kaufen dann in der Oesterij 1,5 kg Muscheln fürs Abendessen und gehen zum Fahrrad zurück. Beim Austernzüchter Pekaar sehe ich nochmal auf die Speisekarte und entdecke dort Zeeuwse Platte. Weiß der Himmel, wieso. Wir nehmen zwei Austernplatten (Jutta zwei, ich sechs) mit je einem Glas Weißwein, dazu leckeres Weißbrot, das ganze für 24 Euro und sehr fein. Abends dann die frischen Muscheln aus Yerseke, auch sehr lecker.

Mittwoch, 16. August 2017

Strecke: Wemeldinge-Dintelmond
Abfahrt: 08:30
Ankunft: 13:50
Km: 44,5
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 201,6/4,6

Um halb acht weckt uns lautstark mein iPad. Da wir heute eine ziemlich lange Strecke mit zwei Schleusen vor uns haben, wollen wir früh losfahren. Um halb neun sind wir unterwegs. Die ersten zehn Kilometer fahren wir mit 8 km/h gegen den Flutstrom, dann geht es 14 Kilometer mit 11 km/h mit der Strömung.

An der Krammerschleuse müssen wir kurz warten. In der Einfahrt wirbeln uns starke Strudel herum, aber wir kommen gut durch, die hinter uns haben größere Probleme. Die Schleuse ist sehr langsam, weil zur Verhinderung von Salz-/Süßwassermischung der gesamte Schleuseninhalt von und in separate Becken gepumpt wird. So brauchen wir für die Schleuse insgesamt dann doch 40 Minuten, allerdings erweist sie sich doch als harmlos im Vergleich zu den schlimmen Beschreibungen in den Bootsführern. Es ist kaum Wind, kein Regen und wenn zwischendurch die Sonnen rauskommt, ist es auch wieder richtig warm. Die Manderssluis, die eigentlich immer offen sein soll, ist wieder wie auf der Hinfahrt geschlossen. Ich melde uns an, die Ampel geht auf rot/grün, und wir können nach einigen Minuten mit vier anderen Booten einfahren. Hier gibt es keinen Höhenunterschied, und so geht sofort (allerdings in Zeitlupentempo) das andere Tor auf.

Da wir ja nun wissen, wo der Passantensteg liegt, fahren wir zügig durch, der Steg ist komplett leer, allerdings wollen auch die anderen hinter uns dahin, und so ist der Steg dann doch gleich voll besetzt.

Nach Mittagspause und Anmeldung fahren wir mit den Fietsen nach Dinteloord zum Albert Heijn. Toller Laden mit einer Riesenauswahl. Gegen Abend nehmen wir ein Grimbergen auf der Terrasse der Brasserie Overstag am Hafen zu uns, dann ein kleines Abendessen und etwas Rotwein auf dem Achterdeck.

Donnerstag, 17. August 2017

Strecke: Dintelmond-Drimmelen
Abfahrt: 09:00
Ankunft: 13:00
Km: 38,0
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 205/3,4

Wir haben uns gestern noch entschlossen, den Rückweg nach Drimmelen nicht wie geplant wieder über Mark und Dintel, sondern über die Volkerakschleuse und Hollands Diep zu fahren. Das ist 10 Kilometer kürzer und erspart uns die Brücke, die wegen Bauarbeiten immer noch nur alle vier Stunden geöffnet wird. Über die Volkerakschleuse haben wir zwar einige Horrorstories gelesen, aber die Krammerschleuse war ja dann in der Realität auch harmlos. Wir starten um Punkt neun Uhr, und als wir uns der Mandersschleuse nähern, geht die schon auf rotgrün, das Tor geht langsam auf und wir können einfahren.

Um 9:10 sind dann schon durch und fahren auf den Volkerak hinaus. Quer durch das Fahrwasser und Richtung Jachtenschleuse. Um 9:45 nähern wir uns der Schleuse, ich melde uns über Funk an und werde freundlich um 10 Minuten Geduld gebeten.

Kaum liegen wir als einziges Boot am Wartesteiger, geht das Tor auf, wir fahren rein und 10 Minuten später sind wir auch schon durch, mutterseelenallein.

Soviel zum Thema überlastete Volkerakschleuse.

Wir fahren Richtung Hollands Diep, es fängt an zu regnen, und leider kommt der Wind immer von der rechten Seite, so dass der Regen mich von rechts total durchnässt. Ich habe aber keine Lust, innen zu fahren und bleibe standhaft auf dem Außensteuerstand.

Punkt 13 Uhr erreichen wir Drimmelen, legen kurz an, Jutta geht zum Havenkantoor und wir legen uns auf den Platz C5. Kleines Mittagessen mit Matjes und Flusskrebsen und dann ab in die Kojen. Um sechs zur Vistaria Rijck, ohne deren wunderbaren Kibbeling ein Drimmelen-Aufenthalt nicht denkbar ist. Danach ein Bierchen an Bord und zwei Mare-TV im Fernsehen.

Freitag, 18. August 2017

Strecke: Drimmelen-Lithse Ham
Abfahrt: 10:07
Ankunft: 15:15
Km: 50,0
Schleusen: 0
Betriebsstunden: 210,1/5,1

Kleines Frühstück, lecker duschen, Key zurückgeben und nochmal das diesjährige Biesbosch-Geschenk kassieren, die schöne große Marina-Tragetasche. Kurz nach zehn dann Aufbruch, es ist bedeckt, aber noch trocken. Wir haben schon mal einen provisorischen Sitz für Innensteuerung gebaut, ich vermisse den zweiten Steuerstuhl, den Jutta nicht mehr haben wollte, doch ein bisschen. Die Fahrt verläuft ohne besondere Ereignisse, außer dass es bei Den Bosch dann doch noch mal so stark regnet, dass ich eine Weile innen fahre. Das macht tatsächlich nicht viel Spaß, die Sicht ist halt schon ziemlich eingeschränkt. Wir fahren die ersten Kilometer nur mit knapp 9 km/h, ich vermute, dass die Maas wegen des vielen Regens in der letzten Zeit etwas mehr Strömung hat. Dann stelle ich fest, dass wir möglichst nahe am Ufer besser voran kommen und wir fahren den Rest der Strecke dann um die 10 km/h. Um viertel nach drei sind wir da, Jutta ruft schon an der Einfahrt den Hafenmeister an und er weist uns den Platz F22 zu. Beim Anlegen brauche ich wegen Wind zwei Versuche, aber dann klappt es ohne Probleme. Unser Diesel brummt während der Fahrt wie schon im ganzen Urlaub zuverlässig, er verliert nur ein bisschen Öl. Während ich zu Beginn der Fahrt bis Max aufgefüllt habe, steht er jetzt nach rund 600 Kilometern und 60 Stunden bei Min. Naja, muss ich in Maastricht dann mal näher untersuchen (oder von Wim Voss untersuchen lassen). Zwei oder drei Mal sprang er nach kälteren Nächten nicht so spontan an wie sonst, allerdings sind wir von ihm so verwöhnt, dass ein Anlassen von vier oder fünf Sekunden uns schon wundert.

Jutta mit Hund und Katze des Hafenmeisters in Lithse Ham.

Samstag, 19. August 2017

Strecke: Lithse Ham-Plasmolen
Abfahrt: 10:00
Ankunft: 16:00
Km: 46,0
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 214,6/4,5

Um 10 Uhr legen wir in Lithse Ham ab, Wind 4-5 BF, und leider wieder Regen. Ich steuere erstmal von innen. Um 10:45 sind wir an der Schleuse Lith und sehen leider gerade noch, wie das Schleusentor sich senkt. Das bedeutet längere Wartezeit, und tatsächlich dauert es bis 11:40, bis wir wieder draußen sind. Beim Ausfahren aus der Schleuse geht unser Gasalarm an, Jutta hatte gestern Abend vergessen, den Hauptschalter zu schließen. Muss ich in Maastricht mal prüfen, wo da noch irgendwo ein winziges Leck ist. In Grave kommen wir flott durch (14:00 bis 14:30), und dann läuft es durch bis Plasmolen.

Wir legen diesmal innen am C-Steiger an. Ich mache im Hafenbüro alles klar und reserviere einen Tisch im Restaurant „de Boei“. Mir fällt eine schöne Super van Craft gegenüber am D-Steiger auf, ich erzähle Jutta mal wieder, dass Tommy Engel auch so eine hat, und als wir genauer hinsehen, läuft auf dem Steg ein rauchender Typ herum, der von der Silhouette eindeutig wie Tommy Engel aussieht. Ein Blick durchs Fernglas genügt, und ich weiß: er sieht nicht nur so aus, er ist’s tatsächlich.

Bevor wir um sieben essen gehen, gehen wir kurz beim Boot vorbei und sprechen ihn an. Nette Unterhaltung, er erzählt ein bisschen von seinem Boot, das er schon 16 Jahre hat. Mit einigen Kölnern, die auch Super van Craft fahren, liegt er im Nautilus-Hafen in Roermond. Dann essen wir leckere Spareribs im Eetcafé De Boei und sehen noch ein bisschen TV.

Sonntag, 20. August 2017

Strecke: Plasmolen-Leukermeer
Abfahrt: 10:00
Ankunft: 13:50
Km: 34,0
Schleusen: 1
Betriebsstunden: 218,2/3,6

Jutta holt die guten dunklen Brötchen und Croissants im Camping-Supermarkt, wir frühstücken und legen um 10 Uhr ab. Es regnet nicht mehr, Sonne und Wolken abwechselnd und sehr wenig Schifffahrt auf der Maas. Um 12 Uhr sind wir an der Schleuse Sambeek, einige Boote kommen uns schon vorher entgegen, das Tor steht offen und die Ampel ist grün und wir können sofort einfahren. Um 12:20 sind wir schon wieder draußen. Ruhige Weiterfahrt, und um 13:50 sind wir im Leukermeer. Wir finden einen Platz im hinteren Teil, an den neuen Stegen, wir können rechts anlegen, aber kräftige Böen machen das Anlegen schwierig. Klappt dann aber doch, Jutta geht zum Havenkantoor und wir können da bleiben. Einkauf beim Camping-Supermarkt, abends mache ich Black-Angus-Hamburger. TV-Sendung über die Westfriesischen Inseln.

Montag, 21. August 2017

Als ich morgens nach dem Frühstück noch mal einen Blick in die ANWB-Karte werfe, entdecke ich einen Hinweis, dass am Dienstag die Schleuse Heel von 8 bis 16 Uhr gesperrt ist, ausgerechnet an dem Tag, an wir sie planmäßig passieren würden. Wir könnten dann stattdessen zwar über Roermond fahren, aber das wären dann zwei Schleusen und 4 km mehr, außerdem befürchte ich dann aufgrund der Sperrung viel Andrang und Wartezeiten. Weil heute auch richtig gutes Wetter ist, entscheiden wir uns, einen Tag länger in Leukermeer zu bleiben. Wir schwingen uns auf die Fietsen und fahren zum immer wieder wunderschönen Reindersmeer. Kleine Erfrischung im Schleusencafé, Übersetzen mit der handbetriebenen Fahrradfähre, und dann schieben wir die Räder nochmal durch den Dünensand wie damals mit Theo und Beate.

Nachmittags sehen wir dann ein bekanntes Boot wieder, die „Marlen“ von Tommy Engel legt zwei Plätze neben uns an. Einige Zeit später legt dann direkt neben uns noch die zweite Super van Craft der Kölner Clique an, die „Leni“ vom Paveier-Keyboarder Detlef Vorholt, noch ein Stück größer als Tommy Engels Boot. Es ist inzwischen so warm, dass wir dreimal schwimmen gehen, Vorholt mit seiner kleinen Tochter Leni auch. Abends Salat mit Scampi-Spießchen, Sonnenuntergang auf dem Achterdeck.

Dienstag, 22. August 2017

Strecke: Leukermeer-Venlo
Abfahrt: 09:30
Ankunft: 12:15
Km: 29,1
Schleusen: 0
Betriebsstunden: 221,0/2,8

Wir stehen früh auf, das Wetter ist wieder super, Jutta holt Brötchen, und nach dem Frühstück starten wir um 9:30 Uhr. Knapp 30 km heute ohne Schleuse, wenig Schiffsverkehr, um viertel nach zwölf kommen wir in Venlo an und finden den Stadthafen so leer wie nie zuvor. Der ganze Bereich vor der Brücke ist total leer, so dass wir an dem letzten Steg, der länger und solider ist, anlegen können. Um zwei kommt der Hafenmeister, gleichzeitig kommt ein Segelboot mit gelegtem Mast mit einem finnischen Paar, das neben uns anlegt. Ich kann endlich mal meine Finnisch-Kenntnisse anbringen (iksi kaksi kolomä), aber der Mann ist gebürtiger Deutscher und so können wir uns auch auf Deutsch unterhalten. Die beiden sind von Finnland bis hier mit ihrem Boot gefahren. Der Hafenmeister gibt uns noch den Tipp, mal „Beej Benders“ zu besuchen, einen Delikatessenladen. Nach der Mittagspause machen wir das auch und sind platt: Ein Geschäft mit einer Riesenauswahl feinster Speisen und Getränke, Biere, Käse, Wurst, Fleisch, Fisch und und und … Wir kaufen Bier und Käse fürs Abendessen ein und Mitbringsel für Lino und Wilma. Das Early Eevening Beer nehmen wir im „Dorstigen Haan“ ein, in dem wir schon mit Theo und Beate unser Bier getrunken haben. Dann auf dem Boot kleines Abendessen mit Käse und Baguette.

 

Mittwoch, 23. August 2017

Strecke: Venlo-Maasbracht
Abfahrt: 09:00
Ankunft: 13:45
Km: 35,7
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 224,3/3,3

Wir starten um 9 in Venlo. Ganz ruhige Morgenstimmung auf der Maas, kaum Schiffsverkehr. Um 10 Uhr sind wir an der Schleuse Belfeld. Wir müssen ein wenig warten, bis ein Berufsschiff aus der Schleuse ausfährt, dann können wir rein. Ganz vorne gibt es wieder starke Wirbel und es dauert eine ganze Zeit, bis wir geschleust sind. Um 10:45 geht es weiter. In der Schleuse Heel geht es um 13 Uhr dagegen sehr schnell, die Schleuse ist schon offen und wir sind schon nach 20 Minuten wieder draußen.

Um viertel vor zwei legen wir in Maasbracht an, freie Plätze sind genug da. Es ist inzwischen sehr heiß geworden, über 30 Grad. Wir gehen erst duschen, dann am Fischwagen Kibbeling essen und danach Mittagsruhe. Unsere Finnen aus Venlo treffen wir auch wieder und unterhalten uns ein wenig. Die beiden sind seit zehn Jahren mit ihrem Boot unterwegs, von Finnland bis ins Mittelmeer. Jetzt sind sie wieder auf dem Weg in den Süden. Kleines Abendessen mit Salat und ein bisschen Käse.

Donnerstag, 24. August 2017

Strecke: Maasbracht-Maastricht
Abfahrt: 07:00
Ankunft: 11:50
Km: 41
Schleusen: 2
Betriebsstunden: 228,3/4,0

Der Wecker klingelt um halb sieben. Lange nicht mehr so früh aufgestanden, aber es klappt immer noch. Wir legen um sieben Uhr ab, an der Schleuse Maasbracht wird in der Steuerbordschleuse gerade ein Berufsschiff nach unten geschleust und nach zehn Minuten können wir einfahren. Wir sind das einzige Boot und so werden wieder mal mehrere hunderttausend Kubikmeter Wasser nur für uns bewegt. Ruhige Kanalfahrt am frühen Morgen, es ist total bedeckt und ziemlich kühl. An der Schleuse Born melden wir uns an und werden in die alte Schleusenkammer geschickt, verbunden mit der Warnung, nicht zu weit vorne anzulegen und mit dem Hinweis, dass es eine Weile dauern könnte, weil der Monteur noch in der Schleuse arbeite. Dann geht es aber doch sehr schnell, ein Berufsschiff kommt aus der Schleuse und wir machen in der Mitte fest. Die Kammer kennen wir schon, es gibt tatsächlich sehr heftige Verwirbelungen mit viel Wellen und Schaum.

Der Rest der Fahrt verläuft ereignislos, um viertel nach elf kommt Maastricht in Sicht, Heimatgefühle stellen sich ein und um zehn vor zwölf legen wir an unserem Steg an. Wir packen alles ein, was nach Aachen muss und fahren über die Autobahn nach Hause. Vier spannende und schöne Wochen liegen hinter uns. Wir hatten alle Arten von Wetter, Regen, Gewitter, Hitze, viele verschiedene Häfen, schöne Städte, Landschaften und interessante Begegnungen. Unser Boot hat sich wieder mal bewährt, der Motor lief wie ein Uhrwerk.