Samstag, 28. Juli 2018
Wir starten morgens um 9:15 Uhr und fahren aus unserem Heimathafen MaastrichtMarina hinaus auf die Maas. Wir passieren Maastricht und fahren durch die Kehrschleuse Limmel in den Julianakanal. Um 11:30 mit zwei weiteren Booten ohne Wartezeit in die Schleuse Born und 30 Minuten später geht es weiter. Die drei Boote fahren im Konvoi weiter, um 13:15 erreichen wir die Schleuse Maasbracht. Das Tor geht zu, aber auf halber Strecke nach unten gibts erstmal eine Pause von einigen Minuten.
Kurz vor dem Drempel in der Schleuse Maasbracht
Dann geht es aber weiter und wir sind um 15 Uhr in Ohé en Laak. Unsere Freunde Theo und Beate warten schon und wir können am Nachbarsteg anlegen. Kaffeetrinken auf der Solitaire, Mittagsruhe, Schwimmen im Dilkensplas und abends eine leckere Fritte mit Frikandel special im Pleintje. Da waren wir vor zwei Jahren zum letzten Mal, aber die Frau hinter der Theke wusste immer noch, dass wir zu den zwei Pils nur ein Glas brauchten. Später nette Gespräche bei Theo und Beate auf dem Achterdeck.
Sonntags ein ruhiger Tag, Schwimmen, Lesen, Einkaufen, abends Curry mit Garnelen und Mango.
Abfahrt Maastricht: 9:15, Ankunft Ohé en Laak: 15:00, 53 Km, 4:45 Betriebsstd.
Montag, 30. Juli 2018
Wir verabschieden uns von Theo (Beate ist schon gestern Abend gefahren) und starten nach dem Frühstück um 8:10. Morgens um die Zeit ist die Maas zwischen Ohé und Maasbracht immer sehr friedlich, nur Kühe und Pferde an den Ufern. Um 9:20 in Maasbracht, im Hafen ist viel Platz zum Anlegen und ich nehme Kontakt mit van Lier Installatiebedrijf auf, mit denen ich verabredet hatte, dass heute auf unserer Durchreise ein Monteur unseren Warmwasserboiler repariert. Um 14 Uhr kommt der dann auch und behebt in einer Dreiviertelstunde den Fehler. Sehr gelenkig kriecht er dazu im Maschinenraum herum und findet das defekte Relais, das die Pumpe stillgelegt hat. Außer uns liegt noch ein sehr schöner Kotter im Hafen, die „Nelly“ aus Wesel, über die ich ich interessante Reiseberichte im Internet finde. Danach Einkaufen im „Plus“ Maasbracht, ein sehr schöner Supermarkt, aber als wir aus dem klimatisierten Markt in die Affenhitze nach draußen kommen, ist das wie ein Schlag. Abends immer noch sehr warm auf dem Achterdeck und im Boot.
Abends im Hafen von Maasbracht
Abfahrt Ohé: 8:00, Ankunft Maasbracht: 9:20, 13,5 Km, 1:18 Betriebsstd.
Dienstag, 31. Juli 2018
Wir fahren nach dem Frühstück um 8:35 los. Um 9:00 an der Schleuse Heel, wir müssen kurz warten, können aber dann zügig hinter einem Berufsschiff einfahren. Durch den Lateraalkanaal und über die Maas erreichen wir um 11:40 die Schleuse Belfeld. Das Wetter ist etwas wechselhaft, manchmal angenehm mit Wolken und Wind, dann wieder knallt die Sonne, insgesamt aber wieder sehr warm. In Belfeld werden wir über Funk in die Steuerbordschleuse geschickt, die hat aber rot und so fahren wir in die grüne Mittelschleuse ein. Um 15:15 kommen wir im Leukermeer an. Alles besetzt. Wir fahren um den Besuchersteiger herum und entdecken beim vorletzten Boot einen einzigen freien Platz. Wir legen am eigentlich viel zu kurzen Steg an, Jutta geht zum Kantoor, die sind sehr verwundert, weil sie garnicht wussten, dass der Platz schon frei ist. Da haben wir wirklich Glück gehabt, ansonsten ist der Hafen wieder mal komplett besetzt.
Auf der Fahrt haben wir an Land einige Feuerwehr- und Polizeiwagen gehört und gesehen und auch Rauchsäulen. Auf lokalen News-Seiten sehe ich dann, dass im Reindersmeer, diesem wunderschönen Naturschutzgebiet, in dem wir jedesmal unterwegs waren, wenn wir im Leukersmeer waren, 150 Hektar abgebrannt sind. Jammerschade! Auf der Rückfahrt werden wir uns mal ansehen, was da passiert ist.
Während der Fahrt war die Temperatur, auch durch ein bisschen Wind, eigentlich ganz angenehm, aber ab nachmittags ist es dann wieder sehr warm. Es ist uns endlich gelungen, die Leiter, die schon an Bord war, mit unserer dazugekauften Alu-Badeleiter zu verbinden und so können wir jetzt bequem an der Seite ins Wasser kommen. Das nutzen wir auch mehrfach zur Abkühlung aus.
Abends ein leckeres „Bootjes“-Bier aus Antwerpen!
Abfahrt Maasbracht: 8:35, Ankunft Leukermeer: 15:15, 62,7 Km, 5:51 Betriebsstd.
Mittwoch, 1. August 2018
Jutta holt die leckeren dunklen Brötchen im Supermarkt am Campingplatz, und um 9:30 legen wir ab. 10:40 kommen wir an der Schleuse Sambeek an, das Tor ist offen und wir können sofort einfahren. Die Schleuse hat nur 3,25m Hub, nach 15 Minuten sind wir schon wieder draußen. Die Fahrt verläuft ohne Probleme und um 12:50 sind wir schon in Plasmolen. Jutta entwickelt sich zur Meisterköchin in der Kategorie „mach aus (fast) nichts eine leckere Mahlzeit“, in diesem Fall Eisbergsalat mit Äpfeln und Joghurt-Honig-Senf-Dressing, danach Mittagsruhe. Abends kleine Radtour zum „Dolfijn“, lecker Fish and Chips und Erdinger/Grimbergen.
Abfahrt Leukermeer: 9:30, Ankunft Plasmolen: 12:50, 3:10 Betriebsstd.
Donnerstag, 2. August 2018
Zum Frühstück holt Jutta Brötchen vom kleinen Camping-Supermarkt. Danach wieder Lesen, Chillen, Schwimmen. Am Nachbarsteg liegt eine Combikotter 1300, genau das gleiche Modell wie unsere. Ich unterhalte mich mit dem Besitzer, er hat eine Tauwieling selbst nachgerüstet, ganz schön. Ansonsten ist er sehr zufrieden mit dem Boot, besonders mit dem Motor (auch der gleiche wie wir), Baujahr 1999 und nie Probleme. Nachmittags wird es wieder sehr warm.
Wir probieren den neuen Schlauch (Geburtstagsgeschenk von Theo und Beate) aus. Wir kaufen einen „Schwimmsessel“ für Jutta.
Um 18 Uhr kommen Günther und Isa, wir gehen zusammen essen im Hafenrestaurant, dann noch schwimmen am Boot und gute Gespräche auf dem Achterdeck. Abends ist die Temperatur sehr angenehm.
Freitag, 3. August 2018
Letztes Schwimmen am Boot, kleines Frühstück, dann gehts los um 9:00. Die Temperatur ist ok, um 10:20 sind wir an der Schleuse Grave, können direkt einfahren und sind um 10:45 wieder draußen. Wir kommen gut voran (11,5 km/h) und sind um 12:15 in Gouden Ham. Wir legen am Passantensteiger an, der fast leer ist, aber wir müssen dann doch ein paar Plätze zurück, auf genau den Platz, wo wir vor zwei Jahren mit Theo und Beate gelegen haben (Rückwärts einparken, igitt! Geht aber dann doch ganz easy). Hier ist massiver Blaualgenbefall, alles ist grün, also ist nichts mit Schwimmen.
Es ist tierisch heiß (34 Grad, auf dem Boot ist kein Fleckchen Schatten, wir flüchten uns ins Restaurant. Später machen wir einen kleinen Ausflug mit dem Fahrrad an den Badestrand, den wir vom letzten Jahr her kennen, aber auch da gibt es viel Grünzeug und Algen. Wir schwimmen trotzdem und liegen noch ein bisschen auf der Wiese. Kleines Borrelen auf dem Achterdeck, dann gehen wir in die Hafenkneipe, die wirklich sehr gesellig und sehr preiswert ist. Wir sitzen am Tisch mit einem Paar aus Düsseldorf, 63 Jahre alt, und es entwickeln sich sehr nette Gespräche, wie,häufig unter Bootsleuten. Zum Glück können wir trotz der Hitze nachts gut schlafen.
Abfahrt Plasmolen: 9:00, Ankunft Gouden Ham: 12:15, 3:03 BetrStd
Samstag, 4. August 2018
Nach dem Frühstück legen wir um 9 Uhr ab. 9:45 an der Schleuse Lith, wir können sofort einfahren und sind um 10:10 wieder draußen. Die Fahrt verläuft problemlos, um 12:45 sind wir in Heusden. Der Hafenmeister fragt nach unserer Bootslänge und weist uns den Liegeplatz 209 zu. Das ist eine Einzelbox, wir fahren vorsichtig hinein und konzentrieren uns beide auf die rechte Seite. Nach dem Festmachen schaue ich mal auf den linken Steg und kriege einen Riesenschrecken. Dort haben sich alle Fender hochgeschoben und das Boot liegt mit dem Rumpf direkt am Steg. Als ich mir das näher ansehe, wird der Schreck noch größer, denn eine Klampe am Steg hat dank unseres V-förmigen Rumpfes heftige Kratzer im Lack verursacht. Die Box war für unser Boot mit Fendern leider zu schmal. Der Hafenmeister hatte in dem großen Andrang, der gerade herrschte vergessen, uns nach der Breite zu fragen. Verantwortlich ist man natürlich letztlich selber, aber wir waren so aufs Anlegen konzentriert, dass uns die fehlenden Zentimeter einfach nicht aufgefallen waren. Wir sind dann vorsichtig wieder aus der Box gefahren und haben in einer anderen Box neben einem kleinen Boot angelegt. Dumm gelaufen!
Nachmittags kleiner Spaziergang durch Heusden, das wir ja schon ganz gut kennen, und in dem tollen Delikatessenladen, den wir letztes Jahr entdeckt haben, ein bisschen was fürs Abendessen eingekauft.
Abfahrt Gouden Ham: 9:00, Ankunft Heusden: 12:45, 3:30 BetrStd.
Sonntag, 5. August 2018
Duschen im Hafen von Heusden, Frühstück, dann um 9.45 Ausfahrt aus dem Hafen und schräg gegenüber in den Heusdens Kanaal. Dieses Gewässer heißt kurz darauf „Andelse Maas“ und nach der Wilhelminaschleuse „Afgedamde Maas“. In der letzten Nacht habe ich mir überlegt, statt in Gorinchem, wo wir ja schon zwei Tage verbracht haben, auf der anderen Seite der Merwede in Woudrichem zu übernachten. Das soll auch sehr schön sein und das kennen wir noch nicht. Die Andelse Maas ist sehr schön, die Wilhelmina-Schleuse mit Ihrer Holzkonstruktion ganz anders als alle anderen Schleusen, und dank unserer Fast-Fender können wir die Fender auch sehr leicht auf die passende Höhe einstellen.
Wir rufen von unterwegs im historischen Stadthafen von Woudrichem an und hören, dass wir einfach kommen sollen. Die Einfahrt ist von der Merwede aus, vorbei an tollen historischen Schiffen, dann sollen wir rückwärts an dem langen Passantensteiger anlegen.
Das klappt auch prima. Wir machen einen Spaziergang durch den schönen kleinen Ort und essen eine Fritte am Merwede-Ufer. Das Wetter ist sehr angenehm, nicht mehr so heiß wie die letzten Tage. 5 Minuten von unserem Boot ist ein schöner Strand an der Merwede, wir schwimmen und liegen in der Sonne.
Gegenüber von unserem Boot liegt das Restaurant „De Stroming“, da habe ich mittags einen Tisch reserviert, und das war auch gut so, denn abends war alles ausgebucht. Man sitzt schön auf der Terrasse mit Blick auf unser Boot. Wir essen halben Hummer mit Scampi-Lauch-Curry, sehr lecker, dazu einen Loire-Sauvignon und danach ein Limoncello-Joghurt-Mousse mit Pistazieneis, alles zusammen für 83 Euro, preiswert und lecker.
Abfahrt Heusden: 9:45, Ankunft Woudrichem: 11:45, 18 Km, 2:00 Bstd.
Montag, 6. August 2018
Wir legen um 9:00 Uhr in Woudrichem ab, überqueren die Merwede, passieren Gorinchem und biegen in die Beneden Merwede ab.
Zunächst haben wir noch ca 13 km/h, aber mit der Zeit fallen wir auf knapp 10 km/h. Was ich nicht bedacht hatte, ist, dass sich hier die Gezeiten schon bemerkbar machen, und bei Flut fahren wir gegen den Strom. Die Wasserbusse machen ganz schöne Wellen, manchmal ist auch einfach so ziemlicher Seegang.
Alles in allem geht es aber recht entspannt. Ich melde uns beim Sektor-Verkehrsposten an, alles ist hier sehr gut organisiert, die haben den gesamten Verkehr gut unter Kontrolle.
Vor der Binnenhavenbrücke, die zur City-Marina führt, müssen wir kurz warten, dann klappt die Brücke auf und dann steht da schon der Hafenmeister und weist uns einen schönen Platz direkt am Ausgang zu. Schöne Atmosphäre, direkt gegenüber sind diverse Restaurants und ein großer Supermarkt.
Der Hafen ist nicht billig (32,50 € pro Nacht), aber sehr gepflegt. Die Duschen sind die besten, die wir je in einem Hafen hatten, nagelneu, groß und supersauber. Nachmittags ein kleiner Ausflug mit den Rädern zum Zentrum. Der Hafen liegt zwar sehr zentral, aber trotzdem sind die Entfernungen immer größer als man denkt. Wir sehen uns die berühmte Markthalle an, tolle Angebote aus vielen Ländern.
Ein kleines Grimbergen Dubbel, dann fahren wir zurück zum Boot. Die City Marina liegt in dem ehemaligen Binnenhaven, und gegenüber unserem Boot ist die lange Reihe der Lagerhäuser, in denen jetzt Kneipen und Geschäfte sind. Im Restaurant „Bregje“ gehen wir um 7 Uhr essen, und das ist wirklich ein sensationelles Preis-Leistungsverhältnis: 12,50 € für ein Dreigängemenü , bei dem man jeden Gang aus mehreren Gerichten wählen kann. Jutta nimmt Rote-Bete-Carpaccio, Spareribs und Schokoladenkuchen, ich Japans Trio, marinierte Garnelen auf Glasnudeln und Sgroppino, alles wirklich lecker.
Abfahrt Woudrichem 9:00, Ankunft Rotterdam 13:15, 44,6 Km, 4:21 Betriebsstd.
Dienstag, 7. August 2018
Ich rufe morgens bei van Lier in Maasbracht an, denn unser Warmwassergerät hat nach der Reparatur am letzten Montag leider nur zwei Tage funktioniert, dann war es schon wieder kaputt. Am Donnerstag, dem 16. sind wir wieder in Maasbracht, dann soll der Monteur nochmal kommen, außerdem wollen wir einen Kostenvoranschlag für den Einbau einer Warmwasserheizung. Um halb zehn fahren wir mit den Rädern über die Erasmusbrücke zum Anleger von Spido, die hier die Hafenrundfahrten machen.
Um 10:15 gehts los, wir sitzen auf dem Oberdeck, die Sonne knallt, aber ein bisschen Fahrtwind macht es erträglich. Die Rundfahrt dauert 75 Minuten und ist sehr informativ, gute Erläuterungen in 4 Sprachen, der Hafen ist schon sehr eindrucksvoll mit den riesigen Containerschiffen.
Danach in die Witte de With-Straat, schöne Atmosphäre, viele Kneipen, Galerien, Museen.
Die Hitze wird langsam wieder unerträglich, heute soll der heißeste Tag der Woche sein, 34-35 Grad. Im Poké-Bowl essen wir ein hawaiianisches Gericht mit viel Salat, Obst und Aromen, sehr frisch und lecker.
Im Kaufhaus „De Bijenkorf“ ist es angenehm kühl, Jutta kauft sich ein Uhrarmband. In der Buchhandlung Donner finde ich mein lange gesuchtes „Rivieren“-Buch. Mittagsruhe, ein bisschen Schwimmen am Boot, kalt Duschen, Early Evening Beer auf dem Achterdeck und dann gehen wir nochmal gegenüber ins „Bregje“ essen.
Mittwoch, 8. August 2018
Letzter Tag in Rotterdam. Die Temperatur ist auf 22 Grad gefallen, sehr angenehm.
Morgens besuchen wir das Maritiem-Museum. Im historischen Hafen ganz interessant, einige Schiffe kann man auch von innen sehen, aber das Museum selbst ist etwas enttäuschend.
Da ist man vom Deutschen Museum München doch anderes gewöhnt. Danach noch ein bisschen shoppen und bummeln und dann eine leckere arabische Pizza in der Markthalle.
Abends wird heute wieder an Bord gekocht: Kabeljau in Würfeln, Garnelen und Queller, in Kokosmilch mit grüner Thai-Curry-Paste und Wasabi, darüber gerösteter Sesam, lecker!
Donnerstag, 9. August 2018
Drei Tage Rotterdam waren nun auch genug, und wir legen um 9:00 ab. Die Binnenhavenbrug hat die erste Öffnung um 9:00, und so können wir direkt an der Erasmusbrug auf die Nieuwe Maas fahren.
Der Himmel ist bedeckt, die Temperatur 20 Grad. Irgendwie haben wir wieder entweder Strömung oder Gezeiten gegen uns, jedenfalls fahren wir wieder nur um die 9 km/h.
Große Schubverbände sind wieder unterwegs, trotzdem ist die Fahrt entspannt.
Um 10:20 biegen wir in die Noord ab, und um 11:15 bei Dordrecht in die Beneden Merwede. Um 12:55 geht es dann im spitzen Winkel nach rechts auf die Nieuwe Merwede, und kurz darauf nach links zur Biesboschschleuse. Die macht sofort für uns auf, es geht nur wenige Zentimeter nach unten und dann fahren wir durch das Steurgat 15 Kilometer Richtung Südwesten am Rande des Biesbosch. Ein schönes ruhiges Gewässer, Schilf am Rand und nicht viel, aber ausreichend Wasser unter dem Kiel.
Um 14:30 sind wir in Drimmelen und bekommen einen schönen Liegeplatz direkt am Ausgang. Das beste an Drimmelen ist aber wieder die Kibbelingbude „Vistaria Rijk“, wo es den besten Kibbeling Hollands gibt.
Abfahrt Rotterdam: 9:00, Ankunft Drimmelen: 14:30, 50 Km, 5:27 Betriebsstd.
Freitag, 10. August 2018
Es hat ziemlich abgekühlt, um 9 Uhr ist es 17 Grad, dabei aber sonnig und ein bisschen windig. Die Duschen in Drimmelen sind seit dem Neubau des Havenkantoors im letzten Jahr sehr komfortabel. Nach dem Frühstück legen wir um 9:55 ab. Heute fahren wir nur maasaufwärts, 48 Kilometer ohne Schleusen. Wir kommen gut mit ca 11 Km/h bei 2100 U/min voran.
Um 14:30 sind wir im Lithse Ham, dieser Riesensee ist allerdings bei den 4-5 Beaufort, die im Moment wehen, sehr wellig. Jutta ruft beim Hafenmeister an, der sagt, wir sollen langsam zum Meldesteiger fahren und bekommen dann einen Platz zugewiesen. Am Meldesteiger ist kein Mensch zu sehen, der starke Seitenwind macht ein Anlegen dort kaum möglich. Wir fahren in die nächste Gasse und überlegen uns, einfach in eine freie Box zu fahren. Aber auch das ist leichter gesagt als getan. Gegen den Seitenwind kommt auch mein Bugstrahlruder nicht an. Beim Einfahren streifen wir mit einem Fender leicht ein Schlauchboot am Heck eines Bootes, zum Glück aber ohne Folgen. Mit Hilfe zweier freundlicher Stegnachbarn und viel Bug- und Heckstrahlruder schaffen wir es schließlich, am Steg festzumachen. Ein Fender ist dabei ins Wasser gefallen, lässt sich aber wieder herausfischen. Auf solche Anlegemanöver könnte ich gerne verzichten, habe ich aber hier in Lithse Ham letztes Jahr mit diesem Seitenwind schon einmal erlebt. Jutta geht zum Hafenmeister, der auf sie einen sehr kranken Eindruck macht und kaum noch laufen kann. Wenn wir jetzt noch einmal hätten umlegen müssen, wären wir lieber weiter gefahren, aber wir können an dem Platz bleiben.
Abfahrt Drimmelen: 9:55, Ankunft Lithse Ham: 14:30, 48,5 Km, 4:33 Betriebsstd.
Samstag, 11. August 2018
Es ist sehr sonnig, aber frisch, der Wind hat etwas nachgelassen. Wir legen um 8:30 ab. Um 9:10 sind wir an der Schleuse Lith. Mit uns warten zwei Boote, die Steuerbordschleuse ist auf dem Weg nach unten, aber bevor das Tor aufgeht, meldet sich noch ein Berufsschiff an. Berufsfahrt geht normalerweise in die viel größere Backbordschleuse, aber die ist gerade auf dem Weg nach oben, und das dauert dem Berufsschiffer zu lang, deshalb verlangt er, in die kleine Schleuse zu fahren, aber vor den Motorbooten. In der Schleuse fährt er nicht ganz bis vorne, liegt dann auch noch schräg, so dass das dritte Motorboot sich nicht mehr hineintraut. Beim Ausfahren macht er große Heckwellen, um 9:40 sind wir dann raus und die Fahrt geht weiter. Um 11 Uhr meine ich, etwas ungewohnte Geräusche aus dem Motorraum zu hören, ich sehe nach und stelle fest, dass Öl aus dem Getriebe tropft, und sich schon einiges in der Bilge angesammelt hat. Zum Glück sind wir kurz vor einem kleinen Hafen „t‘ Haventje“ in Batenburg, wo wir am Meldesteiger anlegen. Die Undichtigkeiten am Getriebe hatte schon der Gutachter bei der Besichtigung festgestellt, Willem von der Werft hatte dann irgendwelche Verschraubungen angezogen und bisher gab es damit keine Probleme. Der Hafenmeister erzählt, dass er heute schon einen Monteur erwartet, wir warten zwei Stunden, aber nichts tut sich. Ich beschließe schließlich, das Getriebe nochmal mit Öl aufzufüllen und dann langsam die 5 Kilometer bis zum Loonse Waard zu fahren, wo eine Werft ist, die angeblich geöffnet ist. Unters Getriebe stelle ich eine Schale, so dass wir sehen können, wieviel Öl ausläuft. Das klappt gut, aber die Werft hat keinen Anleger, und telefonisch erzählt der Chef mir nur, dass er versuchen könne, einen Monteur zu erreichen. Wir fahren dann zu dem Hafen „De Batavier“ um die Ecke, den wir schon aus den vergangenen Jahren kennen. Die Werft meldet sich nicht mehr, aber der Hafenmeister sagt, er hat einen guten Monteur hier im Hafen. Der kommt dann auch, sieht sich das ganze an und verspricht, morgen früh neue Dichtungen einzubauen. Abends gehen wir im Hafenlokal essen, es gibt neue Betreiber, und der Kebab in Fladenbrot ist wirklich lecker.
Abfahrt Lithse Ham: 8:30, Ankunft De Batavier: 15:00, 27,7 Km, 3 Betriebsstd.
Sonntag, 12. August. 2018
Gestern hatte ich noch eine kleine Diskussion mit unserem Monteur, der meinte, unser Getriebe brauche ATF-Öl (Automatic Transmission Fluid“, er hätte in 25 Jahren nichts anderes gesehen, ich hatte aber im Internet herausgefunden, dass die hydraulischen Getriebe von Technodrive normales Motoröl brauchen. Als er heute um 12 Uhr kommt, habe ich das Manual für unser Getriebe gefunden, er hat es aber inzwischen auch herausgefunden, dass wir tatsächlich Motoröl einfüllen müssen. Er montiert dann eine neue Dichtung und pumpt das Öl aus der Bilge ab, wir bedanken uns und zahlen 75 Euro und legen um 12:45 ab. Auf den ersten Kilometern schaue ich ab und zu mal in den Motorraum und freue mich, dass die Schale unter dem Getriebe tatsächlich leer bleibt. Um 13:30 erreichen wir die Schleuse Grave, melden uns an und warten mit zwei anderen Booten am Wartesteiger, dass die Schleuse herunterkommt. Dann nähert sich plötzlich von hinten ein gewaltiges Containerschiff, die „La Quatra“ und legt vor uns am Wartesteiger an.
Das Schiff ist 135 Meter lang und 15 Meter breit, die Schleuse (in Grave gibts nur eine) 142 Meter lang und 16 Meter breit. Wenn der hineinfährt, kann also niemand mit, und das würde eine ganze Weile dauern. Dann fahren die Boote aus der Schleuse aus und wir hören erleichtert über Funk die Ansage, dass die Yachten jetzt einfahren können. Um 15:30 kommen wir in Plasmolen an und finden einen freien Platz am Steg, der zwar nicht sehr groß ist, aber mit Bug- und Heckstrahlruder kommen wir ganz gut rein.
Die Remo links von uns ist übrigens zu verkaufen, 23,40 Meter lang und 5,95 Meter breit, Baujahr 2010, für preiswerte 2.380.000 Euro. Man liegt hier in nobler Umgebung. Abends eine wirklich gute Pizza im Restaurant „Grano“ in Plasmolen.
Abfahrt De Batavier: 12:45, Ankunft Plasmolen 15:30, 22 Km, 2:18 Betriebsstd.
Montag, 13. August 2018
Jutta holt Brötchen aus dem kleinen Camping-Supermarkt und wir legen nach dem Frühstück um 9:30 ab. Gestern war hier auf dem See noch richtig Rummel mit Schlauchbooten, Stand-Up-Paddlern, Mietsloepen und so weiter, heute morgen ist alles ruhig. Nachts hat es geregnet, jetzt ist es frisch, aber sonnig mit ein paar Wolken. Um 11:15 sind wir an der Schleuse Sambeek und können hinter der Berufsfahrt einfahren. Das Schleusen ist problemlos und um 11:37 sind wir wieder draußen. Um 12:45 sind wir im Leukermeer, es gibt diesmal einige freie Liegeplätze und wir legen im hinteren Bereich zur Seeseite auf dem Platz 52 neben einer kleinen Grand Banks aus Dänemark an. Der Rest des Tages ist sehr regnerisch, die einzige Regenpause nutzen wir, um im Camping-Supermarkt was fürs Abendessen einzukaufen. Der erste richtige Regen mit ein bisschen Gewitter auf der ganzen Fahrt bisher.
Abfahrt Plasmolen: 9:30, Ankunft Leukermeer: 12:45, 32,7 Km, 3:14 Betriebsstd.
Dienstag, 14. August 2018
Ruhetag im Leukermeer, Mein Fahrrad hatte auf der ganzen Fahrt schon eine starke Unwucht im Vorderrad, die man aber nur beim Fahren spürte, nicht beim Drehen und Abtasten des Rads. Mein Verdacht, dass sich da der Schlauch an einer Stelle ein bisschen verknotet haben könnte, bestätigt sich bei näherer Untersuchung und ich kann ihn tatsächlich glätten und neu aufpumpen. Jetzt läuft das Fahrrad wieder wie vorher und wir fahren mittags zum Reindersmeer.Diesmal wollen wir aber nicht mit der kleinen Seilzugfähre übersetzen und schauen nur kurz im Besucherzentrum vorbei, wo wir in Erfahrung bringen, dass das nette Restaurant dort im Sommer bis 20 Uhr geöffnet ist. Wir beschließen, dort am Abend zu essen. Das tun wir dann auch, Jutta mit Focaccia mit Räucherlachs, ich mit Currywurst vom Galloway-Rind, beides ganz lecker. Vor den vier kleinen Holländern, die inzwischen am Nachbartisch ihr Tablets von Kopfhörer auf Lautsprecher umgestellt haben, flüchten wir dann nach draußen, wo der leichte Regen aufgehört hat, und trinken da noch ein „La Chouffe“ vom Fass.
Mittwoch, 15. August 2018
Um 9:30 starten wir, die Maas ist wieder wie immer um diese Zeit sehr ruhig. Um 12:45 sind wir an der Schleuse Belfeld, wir können sofort einfahren und sind zwanzig Minuten später schon wieder draußen. Heute haben wir wieder die längste Etappe der Tour, 63 Km + 2 Schleusen. Um 15:10 erreichen wir am Ende des Lateraalkanaals die Schleuse Heel. Als ich mich per Funk anmelde, weist mir der Schleusenmeister die Steuerbordschleuse zu und warnt schon, dass es eine Weile dauern könne. Nach einiger Zeit geht die Backbordschleuse auf und ein Berufsschiff kommt heraus, ich frage über Funk, ob wir nicht in die Backbordschleuse einfahren können, aber die Antwort kommt sehr bestimmt: Steuerbordschleuse! Als ich auf die Karte sehe, wird mir klar: Hier wird Wasser gespart, denn die Backbordschleuse ist 225 Meter, die Steuerbordschleuse nur 142 Meter lang. Irgendwann kommt dann aber auch unsere Schleuse, wir können mit 4 Booten einfahren und sind um 16:05 wieder draußen, unserer längste Schleusung in diesem Urlaub. Ein einsamer Standup-Paddler fährt auf der Maas.
Um 16:30 legen wir im Passantenhafen Maasbracht an. Wir stellen fest, dass die Boxen in Maasbracht viel zu klein sind: Es sind nur wenige Plätze frei, dort wo schon ein größeres Boot liegt, passen wir überhaupt nicht rein, wir finden schließlich eine Box, wo nur ein sehr kleines Boot liegt, aber selbst da haben wir beim Einfahren nur einen halben Meter Platz zu diesem Boot. Ein bisschen stressig, da auch noch Seitenwind in Richtung Nachbarboot weht.
Aber alles klappt dann doch, wir fahren noch mit den Rädern zu dem tollen Plus-Markt, zum Abendessen gibt es mein Curry mit Kabeljau und Garnelen, danach Rummikub und Sonnenuntergang im Hafen.
Donnerstag. 15. August 2018
Um 9 Uhr morgens meldet sich der Monteur der Installationsfirma van Lier, der auf der Hinfahrt vergeblich versucht hatte, unser Warmwasser instandzusetzen. Diesmal stellt er fest, dass Zuviel Luft im Kessel ist und der Wasserdruck zu niedrig, findet aber kein Leck. Er füllt Wasser nach, alles funktioniert wieder und wir hoffen, dass es diesmal länger hält. Kurze Zeit später kommt noch sein Chef, um unser Boot für den Einbau einer Warmwasserheizung zu checken. Den Kessel haben wir ja schon, der ist auch dafür geeignet, es müssten also nur noch Rohre verlegt und Heizkörper angebracht werden. Demnächst kriegen wir dann ein Angebot. Jutta geht dann noch ein bisschen in der Stadt shoppen, ich fahre zum Dumpstore, meinem Lieblingsladen in Maasbracht, die gebrauchtes und neues Werkzeug und tausenderlei anderen Kram für Bootsleute und Handwerker haben. Um 13 Uhr treffen wir uns an der Fischbude am Markt und essen sehr leckeren knusprigen Kibbeling. Als wir zum Abendessen gehen wollen, sehen wir im Hafen einen Pikmeerkruiser „Soho“ liegen, den wir aus unserem Hafen kennen.
Wir wollen kurz Hallo sagen, werden dann aber freundlich an Bord zu einem Glas Wein gebeten. Die beiden sind weit über 80 Jahre alt, fahren seit 45 Jahren Boot und haben viel zu erzählen. Horst und Sophie List haben mit „Immobilien List“ in Aachen ihr Geld gemacht und sind auch auf der Rückfahrt nach Maastricht. Wir gehen dann noch beim Griechen am Hafen essen, lecker.
Freitag, 16. August 2018
In der Nacht hat es lange geregnet, aber gegen 9 Uhr hört es auf. Wir legen um 9:30 ab und fahren erstmal gegenüber bei Tullemans tanken. Der hat wieder einmal einen Superpreis: 1,22 € / Liter, und wir tanken 387 Liter, haben also in diesem Urlaub 6,8 Liter / Stunde verbraucht, Das ist nicht besonders wenig, aber noch ok. Von 9:50 bis 10:40 liegen wir in der Schleuse Maasbracht, hinter einem kleinen uralten Schlepper, der einen großen Leichter mit Kies vor sich herschiebt und beim Anlegen an der Schleusenwand so viel Schraubenwasser macht, dass wir ein bisschen Schwierigkeiten mit dem Anlegen haben.
Nach der Schleuse können wir die „Farley“ dann überholen, weil das kleine Schiff mit dem großen Kahn doch ein bisschen überfordert ist. Um 11:45 sind wir an der Schleuse Born, die alte Kammer hat zum Glück doppelrot, wir sollen in die Mittelschleuse, die gerade auf dem Weg nach unten ist. Dann passiert, was ich schon befürchtet hatte, „Farley“, die sich allmählich nähert, meldet sich an. Ich kann dann aber nach Rücksprache über Funk vor der Berufsfahrt einfahren, die Schleuse ist schließlich mit 225 Metern lang genug. Wir machen vorne und hinten fest, „Farley“ liegt dicht hinter uns und alles geht problemlos. Um 12:35 sind wir draußen, damit haben wir insgesamt anderthalb Stunden für zwei Schleusen gebraucht, das ist ziemlich viel. Um 15:00 legen wir dann in unserem Heimathafen an und eine schöne Reise geht zu Ende. Das Warmwasser funktioniert übrigens schon wieder nicht richtig.
Abfahrt Maasbracht: 9:30, Ankunft Maastricht: 15:00 Uhr, 40,3 Km, 4:06 Betriebsstd.